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Sehenswert


Aussichtspunkte

Grillplatz am Hückedahl

Zu finden: In unmittelbarer Nähe des Ehrenmals unterhalb des Eschbergs, südlich von Groß Escherde

In unmittelbarer Nähe des Groß Escherder Ehrenmals haben die Dorfbewohner vor Jahren einen Grillplatz angelegt, der für Dorffeste genutzt und auch für private Feiern gemietet werden kann. Er ist aber jederzeit zugänglich und es lohnt sich, einen Spaziergang hierher zu unternehmen. Bei guter Sicht hat man einen wunderbaren Blick auf sage und schreibe 31 Orte und 96 Windräder.


Monumente

Tympanon in der Kirche

Zu finden: In der St. Johannes-Kirche, Schulstraße.

Marmorskulptur von Marc Bertram auf dem Friedhof

Zu finden: Auf dem Friedhof der Johannes-Kirche

Die weiße Marmorskulptur des Bildhauers Marc Bertram aus Bierbergen mit dem Titel Die Geburt befindet sich auf dem Friedhof in Groß Escherde. Der Künstler beschreibt seine Skulptur und die Ausgangsidee wie folgt:

Die Erarbeitung eines Konzepts für die Kriegsgräbergestaltung auf dem Friedhof der Gemeinde Groß Escherde wurde durch die folgenden Aspekte bestimmt:

Zunächst erschien es mir wichtig, durch das zu schaffende Denkmal einen direkten Bezug zur Gegenwart herzustellen.

Die Geburt zeigt einen auf den Kopf gestellten gebärenden Frauentorso.

Der Säugling hält einen Gameboy in den Händen, der ihn verdeckt und ihm die Sicht auf andere Dinge nimmt. Fixiert auf seine "drei Leben" wird er spielerisch unmittelbar an Gewalt gewöhnt. Bei den meisten Gameboy-Spielen handelt es sich um Kriegsspiele, welche nicht gleich durch den Tod beendet werden, da dem Spieler mehrere Leben zur Verfügung stehen. Die Rückseite der Skulptur zeigt überdimensionale Adern, die wie ein Astwerk am Körper entlang ranken. Sie sind ein Symbol für Leben, Kraft und Hoffnung. Die Gesamtform habe ich spannungsvoll nach hinten überstreckt gestaltet, von weitem betrachtet lässt sie silhouettenhaft ein Kreuz erkennen.

Drei Grabsteine

Zu finden: Auf dem Friedhof der St. Johannes-Kirche

Ehrenmal

Zu finden: Am Waldrand südlich des Ortes auf dem Hückedahl unterhalb des Eschberg. Straße Zum Hückedahl Richtung Süden folgen, nur sehr begrenzt mit einem Fahrzeug möglich, daher einige Minuten zu Fuß ab Ortsmitte (Thie) einplanen.

Den Gefallenen ihres Dorfes gedenken die Groß Escherder mit einem imposanten Ehrenmal am Fuße des Eschberges. In das Denkmal aus massivem grauem Stein sind Schrifttafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten des 1. und 2. Weltkriegs eingesetzt. Das Ehrenmal und die gepflanzten Bäume und angelegten Grünflächen werden regelmäßig von der Denkmalgruppe des Heimatvereins gepflegt und instand gehalten.


Historische Baulichkeiten

St.-Johannes-Kirche

Zu finden: Schulstraße

Die evangelische St.-Johannes-Kirche, eine neugotische Backsteinkirche mit Westturm, wurde 1891 nach Plänen des Hildesheimer Architekten Söchting gebaut.

An ihrer Stelle stand ursprünglich die 1203 von Lippold von Escherde gestiftete 18 Meter lange und 5 Meter breite Bruchstein-Kirche, die wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste und von deren Ausstattung nur wenige Teile in die heutige Kirche übernommen wurden.

Erhalten geblieben ist das bogenförmige Sandstein-Tympanon, welches über dem Portal der alten Kirche angebracht war. Das Bogenfeld ist von einem Blattfries umrahmt und durch eine wulstförmige Blattranke in der Mitte in zwei Hälften geteilt. In der linken Hälfte erkennt man eine maiskolbenartig gemusterte kurze Mondsichel und darunter einen männlichen Kopf mit kurzem Haar, in der rechten die Sonnenscheibe mit Blattmusterung und einem menschlichen Gesicht in der Mitte. Um sie herum rankt sich eine sich in den Schwanz beißende Schlange. Schräg darunter ist ein weiteres Gesicht zu sehen.

Darüber hinaus erhalten geblieben sind im Fußboden des Kirchenschiffs vor der Tür zum Turm die Grabplatte des Groß Escherder Pastors Andreas Behrens (1660 bis 1695), der die Gemeinde vier Jahre lang betreut hatte, die Grabplatte eines Unbekannten im Boden hinter dem Altar sowie der in die Sakristeiwand eingemauerte Grabstein eines jungen Mannes aus dem Jahr 1758.

Ebenfalls erhalten geblieben ist ein zwölfarmiger Messing-Kronleuchter aus dem Jahr 1716.

Zum Anlass des hundertjährigen Kirchweihfestes erhielt die Kirche 1991 zwei neue Chorfenster. Da nicht bekannt ist, ob die Kirche Johannes dem Evangelisten oder Johannes dem Täufer geweiht ist, zeigt das linke Fenster die Figur des Evangelisten, über ihm das für ihn typische aufgeschlagene Buch, darüber sein altchristliches Symbol, den Adler. Kreuz und Kelch in seinen Händen stehen für Johannes als den Verkünder der Wahrheit und des Evangeliums.

Das rechte Chorfenster zeigt den Täufer, der mit seinen Händen Wasser über das Haupt Jesu gießt. Darüber sind die Taube als Symbol des Heiligen Geistes sowie die ausgestreckte Hand Gottes zu erkennen.

Die Kirche ist nur zu Gottesdienstzeiten geöffnet.

Pfarrhaus

Zu finden: Schulstraße 16

Während in früheren Zeiten die katholischen Prediger des Klosters Escherde, die auch für die seelsorgerischen Aufgaben in Groß Escherde zuständig waren, im Kloster wohnten, kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass nach der Einführung der Reformation schon um 1553 eine evangelische Pastorenfamilie im Ort lebte. Aus Visitationsprotokollen geht hervor, dass bereits im Jahre 1588 ein Pfarrhaus an der Stelle des heutigen direkt neben der Kirche gestanden hat. Dieses war jedoch zwischenzeitlich baufällig und wurde abgerissen. Das heutige Pfarrhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau, geht zurück auf das Jahr 1830. Die Pfarrerstochter Elisabeth Rautenberg, die ihre Kindheit Anfang des 20. Jahrhunderts in diesem Haus verbrachte, erzählt:

Das Haus steht auf feuchtem Grund. Wenn alle Brunnen austrockneten, gab es bei uns im Sommer immer noch Wasser. Oft stand sogar der Keller wochenlang unter Wasser.

(Häuser- und Höfebuch, S. 288)

Erst 1954 erhielt das Pfarrhaus eine Hofentwässerung und die bis 1959 verlegten Wasserleitungen und endlich eingebauten sanitären Einrichtungen machten der Feuchtigkeit ein Ende. In den folgenden Jahren wurde es Schritt für Schritt modernisiert und dient bis heute als Wohnhaus für den Pfarrer von Groß Escherde.

Das Pfarrhaus ist bewohnt und daher nur von außen zu besichtigen.

Klostergut (Hof Steinhoff)

Zu finden: Schützenstraße 4

Das sogenannte Klostergut ist vermutlich der älteste Hof Groß Escherdes. Auf dem im Vergleich zum Niveau des übrigen Dorfes höher gelegenen Gelände wird vermutlich die erste Siedlung des Ortes entstanden sein, sicher hat dort bis zum Dreißigjährigen Krieg ein Fachwerkhaus gestanden. Möglicherweise ist auf dem Grundstück des Hofes um 1200 auch das erste Gebäude des Klosters Escherde entstanden. Teile der alten zum Kloster gehörenden Mauer begrenzen bis heute das Hofgelände zur Straße. An die über Jahrhunderte auf dem Klosterhof betriebene Schafzucht erinnert noch heute der alte Schafstall. Ebenso erhalten geblieben ist die Scheune des Gutes.

Haus Schützenstraße 8, früher Teichstraße 2

Zu finden: Schützenstraße 8

Über dem Scheunentor des Hauses an der Schützenstraße Ecke Doikstrote fällt die Inschrift über dem Scheunentor ins Auge. Sie erinnert an das Ehepaar Steinhoff, das im Jahre 1818 diese Scheune neu erbauen ließ. Christoph Steinhoff hatte den Hof bereits von seinem Vater übernommen. Bis zum Jahre 1966 blieb der Hof im Besitz seiner Nachkommen. Tatsächlich aber gehörte diese Hofstelle zu einer der ältesten Groß Escherdes und wird schon im Jahre 1537 als Grundbesitz des Capitulo St. Crucis (Stift Hl. Kreuz) in Hildesheim erwähnt.

Gleichzeitig steht sie aber auch in Verbindung mit einer außergewöhnlichen Geschichte in jüngerer Zeit, denn das Haus hatte früher die Bezeichnung Teichstraße 2 (Doikstrote). Sein heutiger Besitzer erzählte, wie es zu seiner neuen Adresse kam:

Eines Tages kam mein Nachbar… und sagte zu mir: 'Herr …, wir ziehen um!' Ich fragte, wo ziehen wir denn hin? … antwortete: 'Die Doikstrote gefällt mir nicht, wir ziehen um in die Schützenstraße, machen Sie mit? Ich habe in der Schützenstraße noch ein paar Nummern frei.' So wohne ich jetzt in der Schützenstraße.

(Reckel, Erich und Karin, Häuser- und Höfebuch von Groß Escherde, S. 379)

Nobiskrug

Zu finden: Stöckumer Straße 1, außerhalb des Dorfes an der B1 nach Hildesheim beziehungsweise Hameln

Holländer Windmühle

Zu finden: Stöckumer Straße nördlich des Nobiskrugs

Die auf der Nordseite der Stöckumer Straße (B1) und etwa 200 Meter vom Nobiskrug entfernt stehende Holländer Windmühle wurde 1866/67 vom Groß Escherder Müller Hermann Behrens errichtet. Der Name dieser aus Ziegelsteinen gemauerten Mühle geht zurück auf holländische Mühlenbauer. Kennzeichen dieses Mühlentyps ist die auf einen hölzernen oder gemauerten Turm aufgesetzte drehbare Kappe oder Haube, an der die Flügel angesetzt sind.

Nach dem Tode ihres ersten Besitzers ging die Mühle in der Folgezeit in die Hände unterschiedlicher Müller über. Bereits 1931 wurde sie durch einen Dieselmotor angetrieben und das Rutenkreuz damals schon zur Hälfte, später ganz abgenommen.

Nachdem der Mühlenbetrieb eingestellt war, wollte zunächst die evangelische Kirchengemeinde Groß Escherde das Gebäude kaufen und zu einem Jugendzentrum umbauen. Dieses Vorhaben zerschlug sich jedoch, da die veranschlagten Baukosten von der Landeskirche Hannover als zu hoch erachtet und das Projekt darüber hinaus aus Gründen der mangelnden Verkehrssicherheit nicht genehmigt wurde.

Seit 1980 sind Mühle und Zuwegung in Privatbesitz, das Gebäude wird als Wohnhaus genutzt und ist daher nicht zu besichtigen.